THE THREE CITIES – LONDON: THE WAREHOUSE

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THE THREE CITIES – LONDON: THE WAREHOUSE
a Performance Art and Video Art evening in public space


THE THREE CITIES is an ongoing international performance art and exhibition project curated by Gyonata Bonvicini, Anna-Catharina Gebbers and Paolo Zani.

Information: www.acgebbers.com

Under the patronage of / Con il patrocinio del Goethe-Institut Mailand. Supported by Valeria Napoleone, abitart s.r.l., Grainger Trust plc, Mariano Pichler, David Gryn/Artprojx, Goethe-Institut London, Deutsches Generalkonsulat Mailand

18.30 : SUE TOMPKINS (performance)
19.00 : PABLO BRONSTEIN (performance)
19.30 : ULLA VON BRANDENBURG (performance)
20.00 : CHRISTOPH SCHLINGENSIEF (lecture)
18.00-21.00 : GUY BEN-NER (video), FARID RAHIMI (video)

Tuesday, 10 October 2006, 18.00 – 21.00
3 Durham Yard, Teesdale Street, London E2 6QF (Bethnal Green)

Diana II Flyer

THE THREE CITIES: BERLIN, MILAN, LONDON

In Anlehnung an die Titel gebende Roman-Trilogie von Emile Zola thematisiert das Performance Art- und Ausstellungsprojekt THE THREE CITIES formal die unterschiedlichen gesellschaftlich-sozialen, kulturellen, funktionalen, räumlichen und materiellen Bezüge der Orte, an denen es realisiert wird. Die Ausstellungen finden parallel zu ephemeren Kunst-Ereignissen statt, die Menschen aus aller Welt anziehen – und sind damit auch lesbar als Metapher für den derzeitigen Hype in der Kunstwelt. Die Tatsache, dass die drei Kuratoren jeweils in einer der drei Städte wohnhaft sind (GYONATA BONVICINI in London, ANNA-CATHARINA GEBBERS in Berlin, PAOLO ZANI in Mailand), gewährleistet ein flüssiges Gleichgewicht zwischen einer intensiveren Kenntnis des jeweiligen Ortes und der Offenheit für verschiedene Realitäten wie etwa denjenigen, die durch die anderen beiden Kuratoren in jeden Veranstaltungsort eingebracht werden.

LONDON: THE WAREHOUSE

Der Londoner Teil des Ausstellungsprojektes konzentriert sich auf Performance Art und Aktionskunst, die derzeit einen der wichtigsten formalen Diskurse innerhalb der zeitgenössischen Kunst darstellen.

Die teilnehmenden Künstler repräsentieren eine Vielfalt verschiedener Nationalitäten, ethnischer Hintergründe, Ausbildungswege und Ansätze zur Performance Art. Indem sowohl Performances als auch Filme von Performance-Künstlern gezeigt werden, wird die enorme Spannbreite dieses Genres zumindest ansatzweise verdeutlicht. Die Performances von Ulla von Brandenburg, Pablo Bronstein und Sue Tompkins wurden für THE THREE CITIES – LONDON: THE WAREHOUSE entwickelt und werden hier zum ersten Mal präsentiert. Alle drei gehören zu den wichtigsten neu in Erscheinung tretenden, jungen Künstlern. Christoph Schlingensief wird sich zu uns gesellen, nach dem er einen Tag lang London erlebt hat. Wie ein fahrender Musikant oder ein reisender Ritter wird er London durchziehen und abends seine Abenteuer mit den Zuschauern teilen. Die von Guy Ben-Ner und Farid Rahimi präsentierten Filme wurden zuvor noch niemals in England gezeigt. Beide Künstler sind darüber hinaus als Performance-Künstler bekannt.

Ihr flüchtiger Charakter setzt Performances in einen krassen Gegensatz zu denjenigen Kunstformen, in denen Objekte die Arbeit konstituieren. Performance Art ist eine Kunst, die nicht als Ware gekauft, verkauft oder gehandelt werden kann. Entsprechend der 1970er Performance Art wird sie sowohl von den an diesem Projekt beteiligten Kuratoren als auch von den Künstlern als direkte Verbindung zu einem öffentlichen Forum verstanden, das die Notwendigkeit der Vermittlung durch Galerien, Händler oder Institutionen vollkommen obsolet werden lässt. Performance Art stellt damit per se einen Kommentar zur Reinheit der Kunst dar.

Zur Komplettierung des Spektrums werden zudem Filme bzw. Videos gezeigt, die ebenfalls von Performance-Künstlern hergestellt wurden, – alle an diesem Abend performenden Künstler arbeiten darüber hinaus mit dem Medium Film. Wie die Titel gebende Roman-Trilogie „Die Drei Städte“ von Emile Zola, kommentiert und reproduziert das kuratorische Konzept die derzeitige Geschwindigkeit der Kunstwelt, ihre Event-Bezogenheit und Flüchtigkeit. Dass die Wahl des Ortes für diese non-profit, non-sales Ausstellung auf ein ehemaliges Lagerhaus fiel, welches in Bethnal Green als dem neuen „alten“ Zentrum von London und seiner lebendigen, wegweisenden Kunstszene liegt, kann sowohl als Kommentar auf als auch als Entscheidung für einen höchst privilegierten Beobachterstandpunkt innerhalb der Kunstwelt verstanden werden.

THE THREE CITIES – LONDON: THE WAREHOUSE findet am Vorabend der Professional Preview der Frieze Art Fair statt und ereignet sich im Rahmen der Gemeinschaftseröffnung einiger der interessantesten East End-Galerien und Artist Spaces, darunter Hotel, Maureen Paley, Herald Street, Studio Wolfgang Tillmans.