SCHLINGENSIEF-PROJEKTE IN LONDON UND BRASILIEN (APA)

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Mit dem Diana-Projekt ist Christoph Schlingensief derzeit in London. Im April 2007 präsentiert er in Manaus/Brasilien den „Fliegenden Holländer“

APA/dpa

Der Berliner Theaterregisseur Christoph Schlingensief will im März 2007 Richard Wagners Oper „Der fliegende Holländer“ im Opernhaus von Manaus in Brasilien inszenieren. Das Projekt sei ihm vom dortigen Operndirektor angeboten worden, sagte Schlingensief der dpa.

Der 45-jährige Regisseur hatte 2004 bei den Bayreuther Festspielen sein Operndebüt mit Wagners Spätwerk „Parsifal“ gegeben, das im In- und Ausland überwiegend positive Kritiken erhalten hatte, auch wenn es hinter den Kulissen zum Teil zu heftigen Auseinandersetzungen gekommen war. Die Inszenierung steht 2007 zum letzten Mal auf dem Spielplan der Richard-Wagner-Festspiele.

Das in 15-jähriger Bauzeit errichtete „Teatro Amazonas“ in Manaus wurde am 31. Dezember 1896 eröffnet und war nach der Mailänder Scala das zweitgrößte Opernhaus der Welt. Die Oper von Manaus ist auch durch Werner Herzogs Film „Fitzcarraldo“ mit Klaus Kinski als besessenem Kautschuk-Baron bekannt geworden.

Zu seinem Diana-Projekt „Diana 2 – What happened to Allan Kaprow?“ ist Schlingensief in der kommenden Woche in London auf der Kunstmesse Frieze Art Fair für zeitgenössische Kunst.

Das Diana-Projekt hat seinen Ursprung in Schlingensiefs Inszenierung „Kaprow City“, eine „begehbare Installation“, die im vergangenen September an der Berliner Volksbühne Premiere hatte. Inzwischen interessiert sich auch das New Yorker Museum of Modern Art (MoMA) für „Kaprow City“, wie Schlingensief sagte. Das Münchner Haus der Kunst zeigt ab 18. Oktober eine große Retrospektive „Allan Kaprow 1955-2006“ über den im vergangenen April gestorbenen amerikanischen Künstler, der als Begründer des Happenings in Malerei, Theater und Musik gilt.