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Foto: Aino Laberenz
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Pressemitteilung Schlingensiefs Animatograph
Island Edition - "HOUSE OF OBSESSION"


Am 7. Mai 2005 beginnen auf Island die Arbeiten zu Christoph Schlingensiefs neuem Langzeitprojekt "Der Animatograph", mit freundlicher Unterstützung durch Thyssen-Bornemisza Art Contemporary (TB-A21), Wien, Galerie Hauser & Wirth, Zürich, und das Isländische Nationaltheater, Reykjavik.



Schlingensiefs Animatograph - Island Edition, Reykjavik, 2005


"Da tat sich die Erde auf und riß einen Spalt."


"Hier an dieser Stelle, wo sich Neue und Alte Welt jedes Jahr um 8 mm entfernen, entsteht der Prototyp des Animatographen. Ein Seelen-
schreiber. Eine begehbare Fotoplatte. Ein organischer Körper zwischen dem ältesten Menschheitswunsch nach Verwaltung (Pingvellir) und dem Haus der unverwaltbaren Obsessionen (Holmur). Hier, an dieser Erdkruste, reiten die Geister mit unseren Körpern; hier beginnt der größte Film, den ich jemals drehen werde. Vom Rand der Kruste reisen wir durch die Erde, durchqueren kulturelle und zivile Vergewaltigungen, erreichen im Oktober die afrikanische Unterwelt, suchen den Hammer, öffnen Löcher in den Wänden zur Nachbarwohnung und fliegen nach der Weltverkündung des Straußeneis nach Nepal, von da aus zu den Plastiksärgen in der amerikanischen Zwillingsgruft… Ein Traum, den ich mir erfülle. Denn jeder, der den Animatographen sieht, belichtet ihn. Und Jeder, der ihn betritt, wird belichtet."
Christoph Schlingensief     



Schlingensiefs Animatograph - Island Edition, Reykjavik, 2005


"Und Odin rief zur Zusammenkunft der irdenen Götter, ihrer Anbetung unterhalb der Luftschlössergewölbe. Da versammelten sich die Hohepriester und die Lebendigen im Volk im Palast der Schriftgelehrten. Und die Erdspalte gebar Göttersöhne und wickelten sie in Leinwände."


"Der Animatograph" ist eine Drehbühne, eine "aktionistische Fotoplatte", ein sich permanent fortbewegender Transformationskörper. "Der Animatograph" projiziert Auseinandersetzungen mit höheren Kräften wie Geistern, Göttern und sagenhaften Helden, ebenso wie Reinheitsrituale und symbolische Verformungen. "Der Animatograph" verbindet nordische/europäische und afrikanische, asiatische Traditionen und verknüpft filmische Visionen des Wagnerianischen Grals mit den schamanistischen Sitten und Bräuchen Afrikas sowie der auf Island frisch gebliebenen europäischen Sagenwelt ("Edda").


"All diese Fundstücke, die wir sammeln, sind atmende Poren in der Haut der Welt."
Dieter Roth     


Grenzüberschreitend arbeitet "Der Animatograph" an einem überlebensgroßen Porträt der Alltäglichkeit. "Der Animatograph" projiziert das Ende der repräsentativen Säulenhallen; er verfolgt den Anfang vom Ende der Volksherrschaften zurück in die vulkanisch geprägte Natur Islands. Auflösung der "Edda", Entzündung der Feuer, Abriß der Kontinentalbrücken: Althings letzte Sendung hat begonnen!



Schlingensiefs Animatograph - Island Edition, Reykjavik, 2005


"Und die Gräber taten sich auf und viele Leiber der Entschlafenen standen auf und gingen aus ihren Gräbern in die Stadt und erschienen vielen. Sie nahmen die Menschen und umwickelten sie mit Leinenwand, um ein Abbild ihrer selbst zu machen."


Im Rahmen des Reykjavik Art Festivals wird der Prototyp des Animatographen 2005 auf Island präsentiert. Ein lebender, sich selbst belebender Organismus, der sich auf den weiteren Projektstationen auflädt. Mit den isländischen Sammlerstücken zieht der Animatograph weiter. In Vorbereitung sind weitere Teilprojekte in Namibia/Afrika, Nepal/Asien, USA, immer auf der Suche nach Auf- und Entladung, auf der Spur der allgegenwärtigen hell/dunkel-Kontraste.


"Der Mensch werde Licht. Die Raben des Allvaters fliegen aus, um überall auf der Welt die Bilder zu sammeln."


"Jede Belichtung benötigt das Dunkel. Der Animatograph ist die dunkle Seite dieser Belichtung."
Christoph Schlingensief     


Weitere Informationen und aktuelle Island-Berichte finden Sie in Kürze hier auf dieser Seite!



Materialübersicht zu Schlingensiefs Animatographen

- A new theatre of the world - Artikel von Andres Hispano aus Art & Co 2/08
- "The whole is the untrue" - Vierte animatographische Verkündung
- Animatograph in Rotation - Fotos der Ausstellungseröffnung (14. Mai 2005)
- "The dark side of the movement" - Dritte animatographische Verkündung
- "Metaphysische Poesie" - Zweite animatographische Verkündung
- "This is the world announcement!" - Erste animatographische Verkündung
- Animatograph Einleitung - Eine Einleitung zu Schlingensiefs Animatograph
- Animatograph Theorie - Eine "Lebensmaschine" von Christoph Schlingensief
- Island Bilderstrecke 1 - Erste Eindrücke vom Dreh auf Island (7. Mai 2005)
- Island Bilderstrecke 2 - Weitere Bilder vom Dreh auf Island (8. Mai 2005)
- Klone eines Anstifters - Der Standard vom 20.05.2005
- Die Kunst ist eine wilde Party - Die Presse vom 17.05.2005
- Am Anfang war Ginnungagap - Frankfurter Rundschau vom 19.05.2005
- Nordmänner im Musenreich - Rheinischer Merkur vom 09.06.2005
- T-B A21 - Homepage der Thyssen-Bornemisza Art Contemporary
- Hauser & Wirth - Homepage der Galerie Hauser & Wirth, Zürich
- National Theatre of Iceland - Homepage des Isländischen Nationaltheaters

Der Animatograph

- 1. Übersicht
- 2. Einleitung
- A new theatre of the
   world
(Art & Co 2/08)

- 3. Theorie

- ANIMATOGRAPH IV
- ANIMATOGRAPH III
- ANIMATOGRAPH II
- ANIMATOGRAPH I


Bilderstrecken

- Animatograph-Galerie
- Island-Dreh-Galerie II
- Island-Dreh-Galerie I


Flugblätter

- Außerparl. Obsession
- Icelandic Party
- Icelandic Army
- Gene Database


Verwandte Projekte

- Der Animatograph
   Deutschland Edition

- Der Animatograph
   Afrika Edition



Externe Links

- T-B A21
- Hauser & Wirth
- Isländisches
   Nationaltheater
   Reykjavik






ANIMATOGRAPH ICELAND EDITION
"House of Obsession"
by Christoph Schlingensief
Klink & Bank, Reykjavik
13.-15.5.2005

Commissioned by Thyssen-Bornemisza Art Contemporary

Idee / Regie:
Christoph Schlingensief

Darsteller: Karin Witt, Klaus Beyer, Christoph Schlingensief, Jörg van der Horst, Arnar Jonsson, Björn Thors, Eigill Heidar, Anton Palsson, Gudrun Gisladottir, Lilja Gudrun Porvaldsdottir, Nina Dögg Filipusdottir, Olafur Eigilsson, Solveig Arnarsdottir, Unnur Stefansdottir

Extra-Darsteller "Preisverleihung in Pingvellir": Gudmundur Oddur Magnusson, Daniel Björnsson, Snorri Asmundsson, Sirra Sigurdardottir, Erling Klingenberg, Sigridur Björg Sigurdardottir, Omar Stefansson, Nina Magnusdottir, Unnar Audarson

Bühnenkonstruktion: Thekla von Mülheim, Tobias Buser

Bühnenaufbau:
Tobias Buser, Daniel Björsson, Pall Banine, Pall Einarsson

Ausstattung:
Harry Johansson

Sound: David Por Jonsson, Helgi Svavar Helgason

Einrichtungsassistenz: Lars Skjalbriea, Finnur Ragnarsson, Petur Hauksson, Gudmundur Hauksson

Licht:
Björn Gudmundsson

Kostüm: Aino Laberenz

Kamera u. Schnitt: Kathrin Krottenthaler

Schnittassistenz: Kristian Zalinsky

Dramaturgie u. Internetredaktion: Jörg van der Horst

Beratung vor Ort: Henning Naß

Webdesign: Patrick Hilss

Produktionsleitung Deutschland: Anna Schulz, Holger Schulz

Produktionsleitg. Island: Nina Magnusdottir

Fotos: Aino Laberenz, Christoph Schlingensief, Jörg van der Horst

Besonderer Dank an: Tinna Gunnlaugsson, Lydur Sigurdsson, Margret Sigurdardottir, Askell Gunnlaugsson, Bjarni Ingolfsson, Asgeir Fridgeirsson, Claudia Kaloff, Hedi Pottag, Nathalia Stachon, Arno Waschk und Phillip Kummel

Mit freundlicher Unterstützung durch:
Galerie Hauser & Wirth, Zürich, Isländisches Nationaltheater, Reykjavik, Isländische Landesbank.