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Foto: David Baltzer
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Hamlet


Am Schauspielhaus Zürich betritt Schlingensief wieder die Theater- bühne. Sein HAMLET (2001) nach William Shakespeare orientiert sich nicht am naheliegenden, stadttheatralen Versuch, das Dänemark des tragischen Prinzen ins Deutschland der Gegenwart zu verlegen. Schlingensief inszeniert den HAMLET ganz klassisch und bietet, so ein überraschter Martin Kraft in der Neuen Zürcher Zeitung, "eine fast konventionelle, hinreißend schöne Aufführung".


Tonbandaufnahmen der berühmt gewordenen Gründgensinszenierung von 1963 werden in Schlingensiefs Version hinein montiert. Die größte Aufmerksamkeit aber gilt einer Gruppe von sechs deutschen Neonazis, die im Rahmen eines mit der Inszenierung gekoppelten Resozialisierungsprogramms als "Schauspieltruppe im Schauspiel" in Erscheinung treten. Ausgerechnet sie handeln konsequent, beseitigen den intriganten, durch Mord zur Macht gelangten König, und halten der nicht minder großen Niedertracht der verbleibenden Figuren den Spiegel vor. Die Truppe unterbricht das Stück, grölt ein rechtsradikales Deutschlandlied, um dann den Bruch mit ihrer rechtsextremen Vergangenheit zu verkünden und im Diskurs mit dem Publikum die Beweggründe ihres Ausstiegs zu erörtern. Anschließend kehren sie in das Stück und das Stück in die Klassik zurück.

Schlingensief selbst behält sich die kleine Rolle des norwegischen Prinzen Fortinbras vor, der im Aufführungsverlauf in erklärender Funktion die Bühne betritt, das Spiel stoppt, Szenen wiederholen oder ihr Gelingen von den Zuschauern beurteilen lässt.



Naziline-Strassenaktionen in Zürich vor der Inszenierung (Foto: Baltzer)



Die Frankfurter Rundschau schreibt: "Schlingensief, eigentlich als Fäulnisdompteur abonniert, kommt tatsächlich zum Sein und gibt dem Hamlet so eine Brisanz, die er lange nicht mehr hatte."

Während der sechswöchigen Probenzeit veranstaltet das Hamletensemble Straßenaktionen in Zürich, um die Schweiz wider besseres Wissen als Nation ohne nationalsozialistische Last und vom Politextremismus verschontes Bilderbuchland zu feiern. Gleichzeitig fordert man das Verbot der rechtspopulistischen Schweizer Volkspartei (SVP) sowie des Züricher Eishockeyclubs ZSC, der personell eng mit der SVP verflochten ist und wissentlich ein massives Hooliganproblem innerhalb seiner Anhängerschaft ignoriere.



Naziline-Strassenaktionen in Zürich vor der Inszenierung (Foto: Baltzer)



Per Megafon und Transparent verlangt man die Schließung des Theaters, das Subventionen für ein "Neonazispektakel" vergeude und bewirbt das aus dem Hamletprojekt heraus geborene Aussteigerprogramm REIN.

Die permanente Ambivalenz dieses HAMLET bringt Jürgen Berger in den Stuttgarter Nachrichten zum Ausdruck: "Christoph Schlingensiefs Hamlet-Inszenierung war schon lange vor der Premiere mehr als ein Theaterereignis: ein Politikum. (...) Ist Theater als Mittel der Integration der rechten Szene in die Gesellschaft tauglich, oder bietet es nur eine Bühne zur öffentlichen Selbstdarstellung? Wer funktionalisiert hier wen? Schlingensief die Rechten oder die Rechten Schlingensief? Politik oder alles Theater?"



Rezzo Schlauch, Schlingensief und Lemmer im Reichstag (Foto: Baltzer)



Globalisierung des Zweifels oder Vernichtung des Bösen?

Aus dem Hamlet-Notizbuch von Carl Hegemann. Letzte Eintragungen vom 29.11.2001


"Schlagt die Ungläubigen, wo ihr sie trefft!" Dieser Satz, der so oder ähnlich im Koran steht, ist in letzter Zeit oft zitiert worden. Meist als "Beweis" für die Gefahr, die vom Islam oder vom islamischen Fundamentalismus ausgehen soll. Oft wurde er gekontert, mit andern Sätzen aus dem Koran, die Toleranz auch gegenüber "Ungläubigen" fordern. Aufgeklärte Menschen glauben zu wissen, dass mit einer Schlacht aus Zitaten (die in diesem Fall ähnlich auch aus der Bibel stammen könnten) wenig auszurichten ist, weil Sätze Sinn und Bedeutung erst durch den Zusammenhang gewinnen, in dem sie gebraucht werden, dass sie im gleichen Maße wie sie ihren Kontext erhellen auch von diesem Kontext erhellt werden. Ganz abgesehen davon, dass es sich in beiden Hinsichten auch um Verdunklungen handeln kann. Diese sogenannte Indexikalität von Expressionen hat nichts Beruhigendes, weil sie zur Konsequenz hat, dass alles, was geäußert wird, immer auch etwas ganz anderes bedeuten kann, als es zu bedeuten scheint. Damit stehen wir vor dem paradoxen Phänomen "universeller Scheinhaftigkeit" (Adorno).

"Schlagt die Faschisten, wo ihr sie trefft!" ist auch so ein Satz. An den Kontext dieses Satzes kann ich mich erinnern. Er war ein Motto der linksradikalen Demonstrationen gegen den "US-Imperialismus" in den 70iger Jahren und die, wie man heute weiß, zum Teil vom CIA direkt eingesetzten Marionettenregierungen etwa in Persien. Und natürlich auch gegen die Nazis, die in Deutschland immer noch ihr Unwesen trieben und schon damals gern vom antifaschistischen Widerstand "aus der Stadt getrieben wurden", was die Frage auslöste: wohin? War dieser Satz damals vielleicht das abgewandelte Koran-Zitat eines persischen Linksradikalen? Wer weiß? "Hoch die internationale Solidarität" wurde bei diesen Demonstrationen genauso skandiert wie die suggestive Parole "USA, SA, SS". Dass an diesen Demonstrationen damals auch Joschka Fischer und ein großer Teil der rot-grünen Bundesregierung teilgenommen haben, ist heute so unbestritten und wie politisch irrelevant. Interessant aber ist, dass man es damals mit einer Art von Realitätskonstruktion zu tun hatte, die heute die Auseinandersetzung wieder zu bestimmen scheint. Der Kampf des Guten oder der Guten gegen das Böse oder die Bösen. Auch damals gab es im revolutionären Kontext nur die Möglichkeit entweder "vor der Barrikade zu stehen oder dahinter". "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns, und wer nicht für die Revolution kämpft, betreibt das Geschäft des Kapitalismus." Man selbst hatte die Wahrheit (Sozialismus = Wissenschaft = Wahrheit) und auf der anderen Seite waren die Opfer des "universellen Verblendungszusammenhangs" und seine Nutznießer und Agenten: "liberale Scheißer", "reaktionäre Arschlöcher" und "Kapitalistenschweine". Der französische sogenannte Poststrukturalismus und die amerikanische (!) phänomenlogische Soziologie waren Instanzen, über die sich dieser atavistische Glaube langsam verflüchtigte.



Szenenfoto aus der Züricher Hamlet-Inszenierung (Video-Still)



Dass Amerika der Feind war, dass aber gleichzeitig aus Amerika (bei Marcuse angefangen) auch die besten Argumente zur massiven Kritik dieses Feindes kamen, zerstörte das einfache, teilweise umstandslos aus der Geschichte der Arbeiterbewegung vor 1933 übernommene schwarzweiße Heilsdenken und gab vielen die Möglichkeit, das absolute "Wir wollen alles" zu verabschieden. Lediglich in einigen zersplitterten Zirkeln und bei einigen nach wie vor unter der Parole "Schlagt die Faschisten, wo ihr sie trefft" aktiven Antifaschisten sind diese einfachen dichotomischen Weltbilder heute noch im Schwange, die jetzt aus Amerika und dem Orient inhaltlich gegensätzlich, aber strukturell ähnlich wieder auf uns zukommen. Dass solche Kategorien noch einmal die Basis der Welt(kriegs)politik werden, ist eins der seltsamsten Phänomene des sogenannten Antiterrorismuskrieges, und zwar weil er, von uns aus gesehen, vor dem Hintergrund einer Kultur stattfindet, die die Geltung aller essentiellen Behauptungen an sich selbst zerstört hat.

Die momentan herrschende westliche Kriegspolitik trägt somit genauso zum Rückfall hinter die sich selbst über sich selbst aufklärende Aufklärung bei, wie ein religiöser Fundamentalismus, der die säkulare und aufgeklärte Moderne verachtet und damit zum heimlichen Gegenstand der Begierde macht (ähnlich wie einst in der DDR). Mit der selbst fundamentalistischen Wende der Globalisierer scheint erst mal das letzte Refugium eines möglichen (Erkenntnis-)Fortschritts in der westlichen Welt weggefallen, und es sieht so aus, als würden wir trotz Supertechnologie, Wissenschaft und Aufklärung wieder so dumpf und unreflektiert zu denken beginnen wie in der Steinzeit. Dies geschieht ideologischerweise, um handlungsfähig zu bleiben, denn wer reflektiert, so sagt man, blockiert sich selbst, wer Zweifel an seiner eigenen Integrität hat, verliert den Glauben an seine Überlegenheit und die Legitimität, andere zu bekämpfen, er wird ein schwacher Gegner. Nach der anonymen Kriegserklärung vom 11. September 2001 gegen Amerika und den westlichen "way of life" kann man sich den möglicherweise einzigen wirklichen Fortschritt der letzten Jahrhunderte, nämlich die Entwicklung der Fähigkeit sich auch selbst in Frage zu stellen und sich auch mit den Augen der Anderen zu betrachten, anscheinend nicht mehr leisten. Das Theater ist aber, seitdem es in seiner bürgerlichen Form existiert eine Reflexionsinstanz, die auch das eigene Lager in Frage stellt; trotz Krieg und Barbarei wurde es in der attischen Polis, wo es vor 2500 Jahren entstand, in diesem Sinne auch zu Kriegszeiten gepflegt. Das Theater zeigte schon damals gegen herrschende Meinungen, dass man, auch ohne sich per definitionem zur besseren, von Gott erhöhten Seite zu zählen, handeln und sich wehren kann: Dies ist ein moralischer Fortschritt, vielleicht der einzige, den das Abendland hervorgebracht hat, und den sollte man sich nicht nehmen lassen.

Shakespeares Hamlet ist in dieser Hinsicht vielleicht ein paradigmatisches Stück. Es geht davon aus, dass es viele Wahrheiten gibt, die sich gegenseitig ausschließen, aber trotzdem nebeneinander existieren. Wer sich mit diesem Stück beschäftigt, verlernt es, in starren Dichotomien zu denken und lernt, dass dieses Denken tödlich, mörderisch und selbstmörderisch ist, wie es der 5. Akt in aller wünschenswerten Klarheit vorführt. Die Personen im Stück werden getötet, aber die Schauspieler, die sie spielen, überleben. Indem dieses Stück die Uneindeutigkeit von Wahrheiten, den perspektivischen Schein und die Unschärfe der Erkenntnis einer sich in ihrer strukturellen Scheinhaftigkeit und Theatralität durchschauenden Gesellschaft thematisiert, ist es ein frühes Dokument dessen, was heute etwa in den Ergebnissen der Quantentheorie auf den paradoxen Punkt gebracht wird. "Das Gegenteil einer großen Wahrheit ist auch eine große Wahrheit", sagt Nils Bohr. "Die Welt ist aus den Fugen", sagt Shakespeare.



Szenenfoto aus der Züricher Hamlet-Inszenierung (Foto: Baltzer)



Schlingensief hat den Hamlet sehr ernst genommen. Er hat ganz Zürich in den "faulen Staat" verwandelt. Er hat Schauspieler und Nichtschauspieler gleichberechtigt auftreten lassen und die ganze Stadt als Theater behandelt, in der "nur" gespielt wird, und im Theater den Lernprozeß der zweifelnden Neonazis nicht von Schauspielern darstellen lassen, sondern diese selbst mit dem Text und dem Theater konfrontiert. Über die Auseinandersetzung mit Gustav Gründgens' Hamlet-Inszenierung von 1964 hat er die Geschichte des Stücks und seiner Inszenierungen und insbesondere auch die politische Geschichte der künstlerischen Mitläufer und Nutznießer des Faschismus und des Theaterfreiraums reflektiert. Damit haben Schlingensief und alle, die mitgemacht haben, synchron, auf der Gegenwartsebene und diachron, auf der historischen Ebene die Shakespearsche Unschärferelation an sich selbst erfahren können, und die Zuschauer hatten zumindest die Chance, daran teilzuhaben. Geschichte und Gegenwart, Theater und Gesellschaft, Schauspieler und Publikum verfließen ineinander und lassen sich nur als perspektivischer Schein analytisch trennen.

Es ist vielleicht naiv anzunehmen, dass die Erfahrung mit dieser Unschärferelation, zweifelnde Nazis dazu bringen kann, sich selbst in ihren Einstellungen in Frage zu stellen. Wir sind bei diesem Experiment, das ja ursprünglich nur die Naivität des sogenannten Rechtsradikalenaussteigerprogramms der Bundesregierung spiegeln sollte, auch nicht von dieser Annahme ausgegangen. Deshalb ist es umso überraschender gewesen, dass zumindest die Teilnehmer aus der rechtsradikalen Szene an diesem Projekt, die anscheinend weniger von fundamentalen Überzeugungen geleitet waren, als von pragmatischen Erwägungen hinsichtlich ihrer Selbstdurchsetzung und Zukunftsplanung, mit diesem Hamlet-Thema etwas anfangen konnten. Wenn es für mich eine lohnende Alternative zum Rechtsradikalismus gibt, bin ich dabei, war ungefähr der pragmatische Gedanke, der sie motivierte. Das bestätigt die schon in Wien bei Schlingensiefs "Ausländer Raus"-Projekt entstandene These, dass heute rechtsradikale Praxis oft eine Art freies Unternehmertum ist, das Ausnutzen von Marktlücken. Spekulation mit Ausländerfeindlichkeit und Rassismus könnte eine Art Ersatz für die Spekulation am Markt sein für diejenigen, die nichts zu verkaufen haben. Wenn der Markt für solche Praxis fehlt oder sich lukrativere Felder der Vermarktung auftun, so scheint es, sind die meisten sofort bereit umzuschwenken. Selbst die einzige Nichtausteigerin, die am Anfang mitgespielt hat, sieht (in diesem Buch) den Rassismus eher als etwas Phobisches, als Krankheit mit dem impliziten Ruf nach Therapie. Ihre politischen Forderungen dagegen sind schon angepaßt an die Pseudorationalität des politischen Marktes. Auf Kunden zugeschnitten, die das kaufen sollen und ohne Kunden ist es uninteressant.

Bei allem Zweifel ist der Ausstieg ein verbreitetes Bedürfnis. Die Frage ist nur, ob dieser Ausstieg von der Gesellschaft und der Politik überhaupt gewünscht ist. Haben nicht die Nazis, die sich freiwillig in die Rolle der Bösen begeben, eine starke sozialintegrative Funktion? Wenn die Regeln des Zusammenlebens von allen akzeptiert werden, geraten sie in Vergessenheit, deshalb muß es immer Menschen geben, die das Verbotene stark machen, und das sind heute die Rechten. Damit wären wir bei der harten These: Die Nazis nützen dem Staat und der Gesellschaft am besten, wenn sie bleiben, was sie sind. Wenn es sie nicht gäbe, müßte man sie erfinden. Dies ist selbstverständlich eine absurde Vorstellung, genauso absurd wie etwa der Vorschlag, Nazis ins KZ zu stecken, der ja in der gutmenschlichen Forderung "Für Menschenfeinde gibt es auf der Erde kein Bleiberecht" schon irgndwie enthalten ist. Gegenüber solchen Absurditäten scheint Schlingensiefs ja auch absurdes Theater des Zweifels und der Verzweiflung rational. Die Ergebnisse können trotzdem nur zwiespältig sein, sie vergegenwärtigen einen Klassiker und stürzen uns in Verwirrung, aber sie heilen Leute nicht wirklich von einer politisch-moralischen Deformation und beseitigen nicht das Mißtrauen zwischen Menschen in verschiedenen Realitäten. Aber wir haben keinen Alternativen, außer solchen, die unsere Mittel denen der Gegner immer ähnlicher werden lassen, was ihre Bekämpfung sinnlos macht.



Szenenfoto aus der Züricher Hamlet-Inszenierung (Video-Still)



Hamlet ist das Paradigma des Menschen, der nichts mehr glaubt und nichts mehr weiß, der alles für möglich hält und dem die Welt im gleichen Masse immer fremder wird wie er sich selbst. Hamlet, so hat es Erving Goffman assoziiert, ist ein Stück, das unter Menschen spielt, die so vertrauenswürdig sind wie Doppelagenten, die mehrfach die Seiten gewechselt haben und so oft umgedreht worden sind, dass niemand mehr weiß, wo sie stehen, sie selbst natürlich auch nicht. Und in diesem Theaterstück wird ein Theaterstück inszeniert und gespielt, das die Wahrheit ans Licht bringen soll. Aber diese Wahrheit ist auch nur Theater und im "Theater hat die Wahrheit ihre Grenzen" (Pirandello). Hier sich zu begegnen, ist schwer, aber wenn der Zweifel an der Situation den Selbstzweifel mit einschließt, schwinden vielleicht die Motive, die Andern nicht zu respektieren, weil Mißtrauen und Zweifel keinen Einzelnen mehr betreffen, sondern global geworden sind und potentiell von allen geteilt werden.

Durch dieses Hamlet-Projekt wurden keine besseren Menschen geschaffen, das kann nur die Gentechnologie (oder auch nicht). Aber es entstanden Situationen, in denen das Bedürfnis, Leute zusammenzuschlagen, weil sie anders sind als man selbst, nicht mehr greifen konnte. Wer auf der Bühne eine Rolle spielt, macht die Erfahrung, dass auch das, was er außerhalb des Theaters spielt, nur eine Rolle ist. Und das durchlöchert jeden Essentialismus. Aber auch jede übergeordnete Moral oder Ideologie.

Ob dieses Hamletprojekt nur der Versuch war, die Ästhetik und Erkenntnisfähigkeit des historischen Mediums Theaters zu erneuern und das, was auf der Straße passiert, auf der Bühne in eine andere Sprache zu bringen, oder ob es auch eine politische Intervention mit praktischen Folgen war, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht zu klären. Dass es letzteres auch sein könnte, ist aber klar, nur müßte dann die Arbeit über das Theater hinausgehen, dann sind Politik und Gesellschaft gefragt. Wenn ein gesellschaftliches Interesse vorhanden wäre, ließe sich mit Leichtigkeit der Rechtsradikalismus zum Verschwinden bringen. Aber es sind Zweifel angebracht, ob dieses Interesse wirklich vorhanden ist. (Zur Macht gehört es, verbieten zu können. Und deshalb muß man das, was man verbieten will, pflegen und zum Blühen bringen, wenn es nicht von selber blüht.) Kein Zweifel: höchst zweifelhaft das Ganze.



Szenenfoto: Aussteiger Lemmer in "Hamlet" (Foto: Baltzer)



Zusätzliches Material zu Attabambi-Pornoland

- Hamlet Presseecho - Berichterstattung zu Hamlet und Naziline-Aktion
- Bilderstrecke zu Hamlet - Fotos und Videostills der Zürich-Aufführung
- Hamlet Videoclip - Videomitschnitt der Züricher Hamlet-Inszenierung
- www.peterkern.de - Homepage von Peter Kern (Infos zum Hamletfilm)




Hamlet
Schauspielhaus Zürich

Regie: Christoph Schlingensief

Mit: Bibiana Beglau, Sebastian Rudolph, Irm Hermann, Michael Gempart, Peter Brombacher, Kalle Mewes, Peter Kern, Artur Albrecht, Stefan Kolosco und die aussteigewilligen ehemaligen Neonazis Torsten Lemmer, Jan Zobel, Jürgen Drenhaus u.a.m.

Premiere: 10.05.2001





Zusatzmaterial

- Bilderstrecke
- Video-Ausschnitt


Publikationen

- Nazis rein!


Externe Links

- Peter Kern