Wir bitten Heiratswillige, die dem Schlußselektierten bei der Einbürgerung zur Seite stehen wollen, sich zur Lagerauflösung einzufinden. (Abenddämmerung des 17.6.) Um Vorankündigung wird gebeten.
(Mail: projecteditor@webfreetv.com) |
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Der erfolgreich umfehdete deutsche Aktionskünstler Christoph Schlingensief wagt es einen Gedanken zu offenbaren, der schon lange wieder durch Europa wehte und im zentralen Österreich einen sicheren Halt fand. "Ausländer raus!" prangt über seiner Containerstadt, errichtet am ehrenhaften Herbert-von-Karajanplatz im ersten Wiener Gemeindebezirk, direkt neben der ruhmreichen Oper und der von unseren kaufkräftigsten Freunden reichlich besuchten Kärntner Strasse. Fünf Container sind es genau in denen zwölf Asylanten unterschiedlichster Abkunft eine kurze Zwischenstätte finden werden. Von Pfingssonntag, den 11.6., bis zu Samstag, den 17.6.2000. Diese Woche darf dort die österreichische Bevölkerung (und durch das Internet die ganze Welt) an einem öffentlichen Prozess der Abschiebung teilhaben. Zwölf werden Einkehr in würdigem Lagerkomfort erhalten, Eß,- Wasch,- und Schlafstätten aus bestem heimatlichem Hartmaterial. Durch sechs Kameras bekommen sie aus sicherer Distanz permanente Einsicht auf deren Existenzen. Doch täglich müssen auch zwei ihrer vorbestimmten Wege gehen. Und Sie, meine sehr verehrten Zuseher und Mitmacher, bestimmen diese. Ausländer raus! Nicht umsonst manifestierte sich dieser Spruch hier auf prominentester Ebene, spricht Österreich das aus was sich der Rest nur denkt. Und Sie sind ein Teil davon. Machen Sie sich laut! Unser Freund Christoph holte das unglückliche Dutzend Illegaler aus dem Schattendasein für einen kurzen Moment in der Öffentlichkeit. Wenn die Sonne am 17. sinkt, wird einer übrigbleiben der unseren Boden nicht verlässt. Einer, der hier sein Leben und Werk verrichten darf mit 35.000 Schillingen Startkapital in der Tasche und einem Inländer, der sich zur Hochzeit bereitstellt. Oder ein Heimflugticket zum selben Preis, denn jeder ist seines eigenes Glückes Schmied und unsere Grenzen sind überfüllt genug.
Christophs Container wünscht vor allem eins: Aufmerksamkeit und Konsequenz. Bilder zu allem, was schon lange ansteht und sich breitmacht. Also zeigen Sie sich uns. Wählen Sie mit! Schieben Sie ab! Dieses Österreich, das wir meinen, kann überall sein. In diesem Sinne. Tötet Europa! Bitte liebt Österreich! |