ausgeschieden

Eugen Major aus Simbabwe, 28, Journalist und Farmersohn aus der Hauptstadt Harare versteht sich als großer Genießer. Er hat ein sonniges Gemüt und versucht das Leben leicht anzugehen. Schon früh hat sich der lebenslustige Eugen zu seiner Homosexualität bekannt und angefangen, sich ehrenamtlich bei einer örtlichen Schwulen- und Lesbenorganisation zu engagieren. Als diese im Juli 1995 an der Internationalen Buchmesse von Simbabwe teilnehmen wollte, intervenierte die Regierung. Das Thema lautete "Menschenrechte und Gerechtigkeit". Präsident Robert Mugabe erklärte damals öffentlich, man solle schwulen Männern und lesbischen Frauen ihre Menschenrechte verweigern. Nachdem das Obere Gericht das Verbot aufgehoben hatte, beteiligte sich die Organisation vorübergehend an der Buchmesse. Dabei sahen sich die Teilnehmer jedoch fortwährend Todes- und Gewaltandrohungen ausgesetzt. Die exzessive Diskriminierung Homosexueller von seiten der Regierung in Simbabwe führte dazu, dass Eugen seinen Beruf als Journalist nicht länger ausüben konnte. Nachdem Mugabe dann im Mai 1998 erklärte, dass die Verfassung Freiheit für alle garantiere – „except for gays“, und Eugen vorübergehenden polizeilichen Gewahrsam genommen wurde, sah er sich gezwungen, das Land zu verlassen. Seit Juli 1998 lebt er in Wien.

Dem Container sieht er gelassen entgegen. Vor allem erhofft er sich eine Menge Spaß von der ganzen Sache.