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Fickcollection, A. Hipler: Pute als Lebenskunst
Vor den Toren Stuttgarts hat am Sonntag die "Fickcollection" eröffnet. In der ausverkauften Manufaktur in Schondorf begrüßte Kurator Christoph Schlingensief internationale Gäste aus dem alltäglichen und kulturellen Leben und lud ein gebanntes Publikum zu (Selbst-)Betrachtungen über die Kunst ein.
Mit der isländischen Elfenforscherin Christjog Eilundsdottir tauchte Schlingensief in die nordische Mythologie ein und arbeitete ihre grundlegende Bedeutung für die Entwicklung der operalen Musik heraus. Bei den Vorbereitungen zum Hauptmenu des Abends, Pute in Römertopf, umriß Schlingensief sein in Vorbereitung befindliches Projekt "Der Animatograph". Während er die unmittelbar vor Veranstaltungsbeginn gelieferte Gans ausnahm erklärte er, wie man eine Drehbühne aus der Hermetik des Theaterraums heraus- und in das Leben der Menschen zwischen Reykjavik und Lüderitz/Namibia hereinoperiert.
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Schlingensief kehrte zurück ins wirkliche Theater (Foto: Tobias Buser) |
Nach feierlicher Übergabe des Römertopfs an einen Industriebackofen gewährte der "alfredissimo"-erprobte Hobbykoch Einblick in seine Erfahrungen am Grünen Hügel. Mit dem Tenor und ehemaligem Co-Repetitor der Bayreuther Festspiele, Reami Rosignoli, diskutierte Schlingensief über die Kraft der Gefühle aus dem Geist der Musik. Das ganze Ausmaß des "emotionalen Wechselbades Bayreuth" beschrieb er anhand seines abwechslungsreichen Briefverkehrs mit den Wagnererben, Mitarbeitern und Pförtnern des Festspielhauses.
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Gepflegter Plausch in der Schorndorfer Manufaktur (Foto: Tobias Buser) |
Als Überraschungsgäste bereicherten "Kunst und Gemüse"-Regisseur Hosea Dzingirai und die französische Künstlerin Maria Baton den zweistündigen, kurzweiligen Abend und plauderten bei Whiskey und Wein über vergangene und zukünftige Projekte.
Eine bedrückende Atmosphäre schufen die Ausführungen von Kerstin Grassmann, Opfer der ehemaligen deutschen Colonia Dignidad in Chile, die darlegte, wie ein größenwahnsinnig angelegtes Lebenskunstwerk direkt in der Katastrophe enden kann.
Begleitet von filmischem Dokumentarmaterial seiner Arbeiten und unter hehren Opernklängen servierte der Kurator abschließend den heiß, sehr heiß erwarteten Römertopf, der einen intensiven und lehrreichen Abend geschmacklich abrundete.
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Pute als Lebenskunst: der heiß erwartete Römertopf (Foto: Tobias Buser) |
Bildeindrücke der Fickcollection; Schorndorf, 13.03.2005
Weiterführende Artikel zur Fickcollection, A. Hipler
Fickcollection, A. Hipler - Pressespiegel
- "Sperrt ihn weg, bevor etwas passiert!" - von Cornelia Sollfrank, 22.03.05 |
- "Darunter steckt immer ein kluger Kopf" - Kritik aus der WELT, 19.03.05 |
- "Nicht die Nerven verlieren!" - Kritik aus d. Hamburger Morgenpost, 19.03.05 |
- "42" - Frankfurter Rundschau vom 18.03.05, von Sylvia Staude |
- "Auf Plateausohlen" - Kritik aus der Wormser Zeitung, 18.3.05 |
- "Wenn das Chaos keine Theorie bleibt" - Kritik aus der FAZ vom 17.03.05 |
- "Von Wolfgang Wagner bis Pute" - Pforzheimer Zeitung vom 17.03.05 |
- "Augentropfen für den Märtyrer" - Kölner Stadtanzeiger vom 16.03.05 |
- "Parsifal mit Pute" - Kritik aus SPIEGEL ONLINE vom 16.03.05 |
- "Die Kunst, das sind wir" - Eine Kritik aus der FAZ vom 18.03.2005 |
- "Schlingensief live & intim" - Kritik aus Intro.de vom 15.03.2005 |
- "Kraut, Rüben und Schönberg" - Kritik, Stuttgarter Nachrichten, 15.03.05 |
- "Schräger Vogel an Tabascosauce" - Kritik, Stuttgarter Zeitung, 15.03.2005 |
- "Von Wagner bis Pute" - Kritik aus der Wiesbadener Zeitung, 15.03.2005 |
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